Friese-Orgel |
Friese-Orgel Die Orgel der St. Paulskirche wurde im Jahre 1869 als größtes von insgesamt 110 Instrumenten von Friedrich Friese III. (1827-1896) erbaut. Ganz im Sinne der romantischen Klangsprache erdacht, versammelt sie auf zwei Manualen und Pedal 31 klingende Register. Hinter dem prächtigen neogotischen Prospekt ertönen zu Gottesdiensten und Konzerten über 1.600 Pfeifen, von denen die kleinste etwa die Länger einer Zigarette hat, die größte jedoch sechs Meter misst. Friedrich Friese, Sohn einer Dynastie von Orgelbauern, avancierte zum bedeutendsten mecklenburgischen Orgelbauer seiner Zeit nach Studien- und Arbeitsaufenthalten bei Carl August Buchholz in Berlin und der Pariser Berühmtheit Aristide Cavaillé-Coll. Durch seine reichhaltigen Erfahrungen ebenda schuf er die Instrumente für die Orgelmusik des späteren 19. Jahrhunderts. Feinste klangliche Nuancen machen jedes Register einzigartig, vom kaum hörbaren Flauto über die zarte Oboe bis hin zur klangbekrönenden Trompete, in der sich auch die Handwerkstradition eines Gottfried Silbermann wiederfindet. Eine Besonderheit ist das mit hölzernen Jalousien versehene, schwellbare Oberwerk, das in dem mit fünf Sekunden sehr halligen Kirchenraum besondere akustische Effekte zulässt.
Als besonderes Schmuckstück der Kirche ist sie ein begehrtes Konzertinstrument. Vor allem aber in jedem Gottesdienst verzaubert sie jene, die an ihr musizieren und jene, die ihr lauschen.
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